Nach einem Rekordregen, der Autobahnen in Flüsse verwandelte, hat Dubai ein tiefes Entwässerungstunnelsystem mit 100-Jahres-Horizont beschlossen. Das Projekt „Tasreef“ treibt riesige Regenwassertunnel unter die Stadt, unterstützt von Pumpwerken, die Niederschläge schnell abführen. Die Kapazität soll um bis zu 700% steigen; die Fertigstellung ist bis 2033 angepeilt. Es ist eine der größten Klimaresilienz-Investitionen der Region – ein Schutzschirm für eine wachsende Metropole.
Der Regen kam wie ein Vorhang—Scheibenwischer am Limit, Scheinwerfer milchig, Wasser schäumte am Bordstein. Im Spiegel der Türme zeichnete ein Mann in gelber Weste eine Linie über sein Tablet. „Ein Tunnel. Ein Jahrhundert“, sagte er leise. Es klang wie ein Versprechen.
Dubai hat ein tiefes Entwässerungstunnelsystem mit Jahrhundertblick genehmigt. Tasreef heißt der Plan: unsichtbare Adern unter der Stadt, die Regenwasser in Hochlastmomenten schlucken und sicher ableiten. Auslöser war der historische Wolkenbruch im vergangenen Jahr—der heftigste Niederschlag seit mehr als 75 Jahren—als vertraute Straßen unter einer braunen Flut verschwanden.
Die Tunnel tauchen tief, gespeist von starken Pumpwerken und Auslässen, dimensioniert für die Unwetter, vor denen Klimamodelle warnen. Der Anspruch ist groß, der Zeitplan auch: Fertigstellung bis 2033. „Wir planen für die Stürme unserer Enkel“, meint ein Ingenieur und tippt auf hellblau leuchtende Gefälle und Einläufe.
Infrastruktur mit Erinnerung: Jeder Einlauf kennt ein festgefahrenes Taxi, jeder Schacht eine überflutete Lobby. Die Stimmung vor Ort ist nicht düster, sondern konzentriert. Die Teams sprechen in Kurzform: Durchmesser, Spitzenabflüsse, Redundanz. Die Stadt, die nach oben gewachsen ist, gräbt jetzt tief—um Straßen offen, Wohnungen trocken und den Betrieb am Laufen zu halten, wenn der nächste Supersturm kommt.
Die Tunnel bleiben unsichtbar—genau so sollen sie sein. Die leise Maschine der Resilienz, ein Sicherheitsrand für eine Metropole ohne Pause. In einer Stadt der großen Gesten ist Tasreef ein neues Wahrzeichen: unsichtbar, aber entscheidend.