Kein Ticket-Drama, keine Messe-Hektik, keine abgeriegelten VIP-Bereiche – die Dubai Watch Week 2025 fühlte sich an, als hätte jemand den exklusivsten Uhrenclub der Welt versehentlich für alle geöffnet. Während die großen Salons in Genf und anderswo Rekorde bei Besucherzahlen und Selfies jagten, setzte Dubai auf das Gegenteil: Ruhe, Zeit und direkte Gespräche zwischen Sammlern, unabhängigen Uhrmachern und den Schwergewichten der Branche. Inmitten des winterwarmen Lichts der Gate Avenue im DIFC wurde die Messe zum inoffiziellen Maßstab dafür, wie zeitgemäß ein Uhren-Event heute sein kann. Von mutigen Premieren kleiner Ateliers bis hin zu großen Neuheiten und pointierten Talks war 2025 das Jahr, in dem Dubai der Uhrenwelt leise, aber deutlich die Show stahl.
Bevor man ein Logo sieht, spürt man die Luft. Warm, klar, leicht salzig vom Meer – und dann dieses Licht, das zwischen den Bögen der Gate Avenue im DIFC hindurchfällt und auf polierte Lünetten und Saphirgläser trifft. Ein Sammler mit aufgeknöpften Manschetten bleibt stehen. „Magst du sie anlegen?“, fragt der Gründer der Marke und legt ihm ein Einzelstück ums Handgelenk, das in Genf hinter Glas bleiben würde.
Das ist die Dubai Watch Week 2025. Kein Gedränge an Drehkreuzen, keine Security-Schleusen, der Eintritt ist frei. Kinder drücken die Stirn an die Vitrinen, zwei Meter weiter erklärt ein CEO einem Blogger und einer alten Auktionslegende gleichzeitig die neue Komplikation.
Statt geschlossener Messeburgen stehen offene Pavillons entlang der Promenade. Unabhängige Uhrmacher wie De Bethune oder Voutilainen teilen sich die Achse mit Schwergewichten wie Rolex, Patek Philippe oder Audemars Piguet. Man schlendert, man hetzt nicht. Eben noch probiert man ein fliederfarbenes Saphirgehäuse, kurz darauf sitzt man im Schatten eines Olivenbaums und hört einer Diskussion über KI im Uhrendesign zu.
Auch die Premieren selbst wirken anders. Keine bombastischen Bühnen, sondern dicht umlagerte Tische, Espresso, Datteln, spontane Reaktionen. Limitierte Middle-East-Editionen treffen auf Weltneuheiten; man hört das leise „die muss es sein“, das jemand seinem Partner zuraunt.
Wenn die Sonne hinter den Türmen von Downtown versinkt, verschwimmt die Grenze zwischen Messe und Stadt. Armbänder glitzern im Abendlicht, die Gespräche ziehen weiter auf Rooftops und in Lobbys. Spätestens hier wird klar, warum 2025 Dubai gehört: Die Uhrenmesse ist keine Blase – sie ist direkt an den Puls der Stadt angeschlossen.
Eine Veranstaltung wie die Dubai Watch Week ist mehr als ein Branchentreffen; sie zeigt, wofür Dubai künftig stehen will: internationale Community, Designkultur, Erlebnis statt purem Bling. Für Immobilien ist das ein harter Standortfaktor. Viertel wie der DIFC gewinnen an Anziehungskraft, wenn zwischen Bürotürmen plötzlich Kunst, Gastronomie und Uhrenkultur stattfinden. Käufer investieren dann nicht nur in Quadratmeter, sondern in ein Programm aus Events, Abendstimmung und kurzen Wegen. Wo Uhrenmessen so lebendig sind, entstehen oft genau die gemischt genutzten Wohn- und Hoteltürme, die Werte stabilisieren – und in Lifestyle-Hotspots wie Dubai langfristig gerne nach oben treiben.