Dubai erlebt derzeit einen wahren Sturm ausländischer Unternehmensansiedlungen – angeführt von asiatischen Firmen, die ihre Geschäfte in den Nahen Osten verlagern. Steuerliche Vorteile, geopolitische Stabilität und ein wachstumsstarker Markt machen die Golfregion zur neuen Drehscheibe für internationale Expansion. Besonders China, Indien und Südostasien setzen massiv auf Standorte wie Dubai, Abu Dhabi oder Riad.
Es ist früher Morgen in der Dubai International Financial Centre Mall, doch der Kaffeeduft mischt sich schon mit Gesprächen in Mandarin, Tamil und Englisch. Die Laptops klappen auf, Visitenkarten wechseln die Besitzer. Zwischen Designeranzügen, Dateisystemen und Flat Whites wird hier Zukunft gemacht – asiatische Unternehmen aller Branchen schlagen in Dubai ihre Zelte auf.
Was sich in Zahlen zeigt, ist in Dubais Alltag längst Realität: Der Zustrom ausländischer Firmen hat sich vervielfacht. Besonders aus Asien sind es tausende Unternehmen, die in den letzten Monaten in die Vereinigten Arabischen Emirate expandiert haben. Laut dem Beratungsunternehmen Trendeconomy lag der Anstieg asiatischer Firmenregistrierungen bei über 30 % im Vergleich zu 2022.
«Dubai ist unser Sprungbrett nach Afrika und Europa», sagt der Geschäftsführer eines indischen Tech-Startups, das gerade seine Niederlassung in einem der Freihandelszonen eröffnet hat. «Die Infrastruktur, die Steuervorteile, der Luxusstandard – das ist für unsere Mitarbeiter und Investoren ein starkes Signal.»
Der Magnetismus der Region liegt nicht nur im Steuerparadies. Es ist auch die geopolitische Positionierung: Inmitten globaler Spannungen bietet der Nahe Osten – vor allem die Golfstaaten – eine Art neutralen Boden mit stabilen Regeln und wachsender internationaler Vernetzung.
China, Indien, Südkorea vorn
Besonders stark vertreten sind chinesische Unternehmen. Mit dem strategischen Ausbau der «Neuen Seidenstraße» rückt der Nahe Osten als logistische und wirtschaftliche Brücke zwischen Asien und Europa in den Fokus. Auch indische Konzerne – vor allem im IT-, Pharma- und Finanzbereich – setzen auf Dubai und Abu Dhabi als regionale Hauptsitze. Südkorea und Singapur ziehen nach, mit Fokus auf Technologie, Smart City und grüne Energie.
Freihandelszonen als Katalysator
Ein entscheidender Faktor: Freihandelszonen wie die DMCC, DIFC und Abu Dhabi Global Market. Sie bieten 100 % ausländisches Eigentum, volle Kapital- und Gewinnrepatriierung sowie vereinfachte Visa-Prozesse. Für viele Unternehmen ist das ein Gamechanger.
Der Firmenboom schlägt sich direkt am Immobilienmarkt nieder: Die Nachfrage nach Büroflächen, hochwertigen Apartments und Gewerbeparks explodiert. In Downtown Dubai und entlang der Sheikh Zayed Road werden Flächen knapp. Internationale Investoren sichern sich frühzeitig Gebäude und Projekte, um vom Wachstum zu profitieren.
Für Investoren bedeutet das: Wer jetzt kauft, kann vom langfristigen Trend profitieren. Dubai entwickelt sich zur Schaltzentrale eines neuen globalen Wirtschaftsraumes – mit Immobilien als stabilem Anker.