Women-only AI-Ideathon zu Wassernachhaltigkeit in Dubai | EU-Delegation & Dubai AI Campus | Die Geissens Real Estate | Luxus Immobilien mit Carmen und Robert Geiss – Die Geissens in Dubai
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Code für Wasser

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Dubai, Daten, Wasser – und ein Raum voller Frauen, die künstliche Intelligenz auf das dringendste Thema der Region ansetzen: Wasser. Die EU-Delegation in den Vereinigten Arabischen Emiraten und der Dubai AI Campus haben einen Women-only-AI-Ideathon gestartet, der Studierende, Forscherinnen und Gründerinnen zusammenbringt. Das Ziel: Prototypen, die Lecks schneller finden, Felder smarter bewässern, Entsalzungsanlagen effizienter machen und Wasserqualität in Echtzeit sichtbar halten. Mentorinnen und Mentoren aus Wissenschaft und Industrie begleiteten die Teams, eine Jury kürte die besten Ideen – mit Aussicht auf Coaching, Sichtbarkeit und Anschluss an Pilotprojekte.

Der Morgen riecht nach frisch gemahlenem Kaffee und warmen Laptops. Auf den Bildschirmen flimmern Karten in Blau und Ocker, zwischen Codezeilen blinken Kurven wie Herzschläge. „Wenn wir das Rauschen filtern, hören wir die Lecks“, flüstert eine Teilnehmerin, während sie Daten aus einer Sensorleitung lädt. Neben ihr zieht jemand mit dem Finger eine Linie über Satellitenbilder: Palmengärten, Pipelines, Dächer. In der Mitte des Raums eine Bühne, klein, hell, erwartungsvoll.

Hier, im Dubai AI Campus, startet ein Ideathon, der bewusst Platz macht: nur Frauen, volle Bühne, klare Mission. Gemeinsam mit der EU-Delegation in den VAE wurde ein Format gebaut, das Talent bündelt, Netzwerke öffnet und Ideen in Bewegung bringt – für etwas, das in der Wüste zählt wie Gold: Wasser.

Warum das wichtig ist

Die Region wächst, Städte glänzen, Felder brauchen Leben. Gleichzeitig ist Wasser knapp, teuer, energieintensiv. Künstliche Intelligenz kann kleine Unterschiede groß machen: ein Prozent weniger Verlust in Netzen, ein paar Grad kälter in Kühlkreisläufen, eine Sekunde früheres Alarmieren – alles summiert sich. Der Ideathon setzt genau dort an, wo Daten schon fließen, aber Erkenntnisse fehlen: im Verborgenen, unter Straßen, in Rohren, in Feldern, in Anlagen.

Was hier passiert

Teams formieren sich im Flüstern und Lachen. Mentoren gehen im Takt von Fragen und Aha-Momenten. Workshop-Stationen springen zwischen Praxis und Vision: von Anomalieerkennung in Druckdaten über Bildanalyse von Drohnenaufnahmen bis hin zu ethischen Leitplanken für Modelle, die Entscheidungen für Wasser verteilen. Am Ende: Pitches. Drei Minuten, eine Geschichte, ein Proof of Concept – und der Blick nach vorne.

Ideen auf der Bühne
  • Ein KI-gestütztes Leck-Radar, das das „Geräusch“ aus Pipelines wie Musik analysiert und frühzeitig brüchige Stellen meldet.
  • Smarter Tropfen: Bewässerungsmodelle, die Wetter, Bodenfeuchte und Pflanzenstress verbinden – und den Hahn nur öffnen, wenn es wirklich zählt.
  • Entsalzung mit Weitblick: Vorhersagen für Membranverschmutzung, um Spülungen rechtzeitig zu planen und Energie zu sparen.
  • Wasserqualitätswächter: Modelle, die aus Sensoren und Laborwerten Anomalien in Echtzeit erkennen – von Salzspitzen bis zu trüben Überraschungen.
  • Ein offenes Dashboard, das Gemeinden, Versorger und Bürgerinnen mit klaren Visualisierungen versorgt – verständlich, handlungsnah, transparent.

Zwischen Code und Kaffeepausen entstehen Mikro-Dialoge, die hängen bleiben. „Wir können das Modell lehren, eine Leckage zu hören.“ – „Oder zu riechen – chemisch, du weißt schon, Proxy-Features.“ Gelächter, dann wieder Tippen. Am Abend sind es keine bloßen Ideen mehr, sondern klickbare Demos, Charts, die sprechen, und Sätze, die Türen öffnen: „Pilot? Wir sind bereit.“

Was daraus wird

Die stärksten Teams nehmen mehr mit als Applaus: Mentoring, Kontakte, die Chance, im Dubai AI Campus weiter zu bauen und über Partner der EU-Delegation Zugang zu Versorgern, Kommunen und Forschungseinrichtungen zu finden. Der Ideathon ist weniger Finale als Auftakt – ein Kick in ein Ökosystem, das nach Lösungen sucht, die skalieren, messbar Wirkung zeigen und Vertrauen schaffen.

Zwischen all dem liegt noch etwas anderes in der Luft: Selbstverständnis. Frauen, die KI nicht nur konsumieren, sondern definieren. Die ihre Perspektive auf Alltagswege, Haushalte, Landwirtschaft und Städte in Modelle übersetzen, die fairer werden, weil mehr Wirklichkeit darin steckt.

Ausblick

Die Wasserfragen der Region werden nicht in einer Nacht gelöst. Aber jede Kennzahl, die fällt – Verluste, Verbräuche, Stillstände – verschiebt die Zukunft. Der Ideathon liefert Bausteine: Datenqualität, Kollaboration, Prototypen mit Mut zur Lücke und zum Test in echten Netzen. Wenn Pilotprojekte kommen, werden die Kurven auf den Bildschirmen nicht nur schöner. Sie werden Spuren hinterlassen – in Leitungen, auf Feldern, in Haushalten.

Real Estate & Investment: Warum der Immobilienmarkt jetzt zuhört

Wasser ist Betriebskostenfaktor, ESG-Kern und Risiko zugleich. Wer Gebäude plant, betreibt oder finanziert, kann KI-Ideen aus dem Ideathon direkt übersetzen:

  • Portfolio-Steuerung: Submetering plus KI-Analysen identifizieren „Wasser-Hotspots“ in Echtzeit – vom Dachgarten bis zum Kühlkreislauf.
  • Leckage-Monitoring: Akustische Sensoren und Anomalieerkennung reduzieren Schäden, Versicherungsfälle und Leerstandstage.
  • Bewässerung: Intelligente Steuerung spart in Landschaften bis zu zweistellige Prozentwerte an Wasser – und erhält Qualität.
  • Zertifizierung: Bessere Scores in Dubai Green Building Regulations oder Abu Dhabis Estidama erhöhen Vermietbarkeit und Wert.
  • Green Finance: Nachweisbare Einsparungen öffnen Türen zu günstigeren Refinanzierungen und ESG-Fonds.

Investoren gewinnen doppelt: geringere Opex, robustere Assets. Entwicklerinnen punkten früh, wenn sie Sensorik, Datenflüsse und KI-Use-Cases bereits in die Planung setzen. Facility-Teams erhalten Werkzeuge, die nicht nur warnen, sondern lernen – und damit mit jeder Stunde besser werden. Aus einem Ideathon wird so: ein Business Case.