Mitten in der Sommerhitze erlebte Al Ain einen dramatischen Wetterumschwung: Hagel, starker Regen und Gewitter durchbrachen die gewohnte Trockenheit der Region. Videos zeigen, wie Wasser durch die Straßen rauscht und Hagelkörner auf heiße Dächer prasseln. Die Wetterbehörden warnen vor weiteren Unwettern – ein seltenes Spektakel im Juni.
Die Luft flimmerte noch vom Vormittag, als plötzlich ein dunkler Schatten über Al Ain zog. Innerhalb von Minuten verdichteten sich die Wolken, der Wind drehte auf, und dann – ein ohrenbetäubender Knall. Der Himmel öffnete seine Schleusen. Menschen, die sich gerade noch durch die Hitze des Tages schleppten, suchten Schutz vor einem seltenen Schauspiel: Sommerregen in der Wüste.
Und nicht nur Regen: Hagelkörner prasselten auf Autos, Dächer und Palmen. Die Temperatur war zwar hoch, aber die Atmosphäre war elektrisch. In sozialen Netzwerken verbreiteten sich Videos, die Sturzbäche zeigten, die sich durch normalerweise staubtrockene Straßen schlängelten. Die Fahrzeuge bewegten sich vorsichtig, während das Wasser über den Asphalt glitt.
Ein besonders beeindruckender Clip zeigt, wie dicke Hagelkörner auf den heißen Sand fallen – ein Anblick, als hätten sich Himmel und Erde kurzzeitig vertauscht. Kinder jubelten, Erwachsene filmten, und die Meteorologen bestätigten: Es ist das erste registrierte Hagelereignis in diesem Sommer in Al Ain.
Die Nationale Wetterbehörde (NCM) hatte bereits zuvor vor instabilem Wetter gewarnt. Das Wetterphänomen ist Teil einer größeren atmosphärischen Instabilität, die durch feuchte Luftmassen aus dem Osten ausgelöst wurde. Vor allem die östlichen Regionen der Vereinigten Arabischen Emirate sind von diesen Sommergewittern betroffen.
Die Behörden rufen dazu auf, sich von Wadis fernzuhalten, besonders bei weiterem Regen. Autofahrer werden gebeten, vorsichtig zu fahren und auf überflutete Straßen zu achten.
Wetterextreme wie dieses rücken zunehmend in den Fokus von Stadtplanern und Investoren. Für Al Ain, das traditionell als grüne Oase zwischen Abu Dhabi und Oman gilt, bedeutet der starke Regen sowohl Herausforderung als auch Chance. Die Infrastruktur muss angepasst werden – von Entwässerungssystemen bis zu widerstandsfähigeren Baumaterialien.
Für Immobilienbesitzer und Entwickler ist das ein Weckruf. Die Nachfrage nach resilienten Bauformen und angepassten Designs nimmt zu. Wer heute in Al Ain investiert, sollte nicht nur auf Sonne, sondern auch auf Regen vorbereitet sein.
