Mit neuem Elan stärken Deutschland und die Vereinigten Arabischen Emirate ihre wirtschaftlichen Bande. Eine hochkarätige Delegation besuchte Abu Dhabi, um Türen für Investitionen, Technologietransfer und nachhaltige Industrien zu öffnen. Ziel: Eine deutsch-emiratische Erfolgsstory im globalen Wettbewerb. Dabei spielt nicht nur die Industrie eine Schlüsselrolle, sondern auch neue Chancen im Immobilien- und Dienstleistungssektor.
Die Luft in Abu Dhabi war schwer von Erwartung, als die deutsche Wirtschaftsdelegation das glänzende Hauptquartier der Abu Dhabi Chamber betrat. In der Lobby spiegelte sich das Licht der Nachmittagssonne auf polierten Marmorböden, während Vertreter aus Energie, Maschinenbau und Technologie gespannt auf den Beginn warteten. Ein leises Murmeln in Deutsch, Englisch und Arabisch erfüllte den Saal – hier wurde nicht nur Smalltalk gehalten, sondern Geschichte geschrieben.
Die Abu Dhabi Chamber, die wirtschaftliche Drehscheibe des Emirats, hatte zu einem strategischen Forum eingeladen. Ziel: die Handelsbeziehungen zwischen Deutschland und den VAE neu beleben. "Wir sehen in Deutschland einen Partner auf Augenhöhe – im Engineering, in der Nachhaltigkeit, in der Innovation", sagte Ahmed Khalifa Al Qubaisi, CEO der Abu Dhabi Chamber, mit Nachdruck. Und die Deutschen hörten genau hin.
Hintergrund des Treffens ist der Aufwind, den die bilateralen Beziehungen seit einigen Jahren erleben. Allein 2022 stieg das Handelsvolumen zwischen beiden Ländern auf über 8 Milliarden Euro. Deutschland ist einer der wichtigsten Handelspartner der VAE in Europa – und umgekehrt ein wachsender Markt für Investoren aus dem Golf.
Während des Besuchs wurden konkrete Initiativen vorgestellt. Die Abu Dhabi Chamber kündigte an, deutsche Unternehmen verstärkt bei der Markterschließung zu unterstützen – unter anderem mit einem eigenen German Business Desk in Abu Dhabi. Dieser soll als zentrale Anlaufstelle für Beratung, Netzwerkaufbau und Projektentwicklung dienen. Im Gegenzug will Deutschland emiratische Firmen enger in seine Industrien einbinden, etwa im Bereich Wasserstoff, KI und Medizintechnik.
"Die VAE sind ein Knotenpunkt für Afrika, Asien und Europa – wer hier investiert, denkt global", erklärte ein Vertreter der deutschen Delegation. Und tatsächlich: Abu Dhabi positioniert sich zunehmend als Innovationszentrum. Die jüngsten Reformen zur Unternehmensgründung, 100% Auslandsbesitz und steuerliche Anreize machen das Emirat hochattraktiv.
Besonders auffällig: die starke Rolle der Industrie in den Gesprächen. Unternehmen wie Siemens, BASF oder ThyssenKrupp zeigten reges Interesse, ihre Präsenz auszubauen. Aber auch Mittelständler aus Bayern oder Nordrhein-Westfalen waren vertreten – mit Ideen, Produkten und dem festen Willen, neue Märkte zu erschließen.
Ein Blick auf die Zahlen unterstreicht den Trend: Über 1.000 deutsche Firmen sind bereits in den VAE aktiv. Der Fokus liegt bisher auf Maschinenbau, Automatisierung und erneuerbaren Energien. Doch auch neue Sektoren wie HealthTech, Bildung und Logistik gewinnen an Bedeutung.
"Wir sehen Abu Dhabi nicht nur als Markt, sondern als Plattform für Wachstum in der gesamten Region", so eine Vertreterin eines deutschen Startups. Diese Denkweise ist es, die beide Länder verbindet: der Wille zur Transformation, zur Zusammenarbeit – und zur gemeinsamen Zukunft.
Für Immobilieninvestoren öffnet das neue deutsch-emiratische Wirtschaftskapitel spannende Perspektiven. Die wachsende Präsenz deutscher Unternehmen in Abu Dhabi führt zu einem steigenden Bedarf an Büroflächen, Gewerbeeinheiten und hochwertigen Wohnimmobilien für Expats. Besonders gefragt sind Mixed-Use-Immobilien in strategischen Lagen wie Al Maryah Island oder Masdar City – Orte, die Innovation und Urbanität verbinden.
Mit dem geplanten German Business Desk entsteht zudem ein neuer Hub für Geschäftsaktivitäten, was auch die Nachfrage nach flexiblen Coworking-Spaces und Meeting-Zentren erhöht. Investoren profitieren von stabilen Renditen, steuerlichen Vorteilen und einem wirtschaftsfreundlichen Umfeld. Wer heute in Abu Dhabi investiert, setzt auf Wachstum, Diversifikation und internationale Synergien.